Ökonomisch
Gemeinsam mit Energie in die Zukunft
EnBW ODR und Stadt Ellwangen schließen Konzessionsvertrag ab. 109 Jahre – so lange arbeiten die Stadt Ellwangen und die EnBW Ostwürttemberg DonauRies AG (ODR) in Sachen Energieversorgung schon zusammen – und der gemeinsame Weg geht weiter.
Am Montag, 3. Mai, besiegelten Oberbürgermeister Michael Dambacher und die beiden ODR-Vorstände Sebastian Maier und Frank Reitmajer die Partnerschaft um weitere 20 Jahre. Sie unterzeichneten den Stromkonzessionsvertrag, der bis zum 31. Juli 2041 läuft.
„Wir freuen uns, dass wir mit der ODR einen zuverlässigen Partner auf Augenhöhe haben. So gehen wir gemeinsam und sicher in die Energiezukunft“, sagte Michael Dambacher bei der Vertragsunterzeichnung im Stammsitz des Energieversorgers. Vorstand Sebastian Maier bedankte sich für das Vertrauen und die Partnerschaft auf Augenhöhe: „Wir verstehen uns als Partner der Stadt Ellwangen in der Energiewende. Wir entwickeln Energiekonzepte für die Zukunft und gehen gemeinsam neue Wege.“ Und Frank Reitmajer ergänzt: „Auch in Zukunft möchten wir gemeinsam Ellwangen und unsere Region stärken – mit einer modernen und zukunftsfähigen Infrastruktur und wertvollen Arbeitsplätzen.“
Regional & nachhaltig handeln
Die ODR und ihre Rechtsvorgänger arbeiten seit 1912 konstant mit der Stadt Ellwangen zusammen. Im aktuellen Vertrag verpflichtet sich der Energiedienstleister zudem, die Stadt in Sachen Energiekonzepte beratend zu unterstützen. „Lokale und regionale Konzepte sind der Schlüssel, wenn es darum geht, aktiv Ressourcen zu schonen und die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen“, erklärte Sebastian Maier, „die nachhaltige Zukunft gestalten wir gemeinsam mit den Kommunen vor Ort.“ Zudem ist die ODR selbst bereits heute aktiv beim Thema Klimaschutz: sie hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein.
Der Konzessionsvertrag gestattet der EnBW ODR die Nutzung öffentlicher Verkehrswege zum Bau und Betrieb von Leitungen, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Im Gegenzug erhält die Stadt Ellwangen für die Nutzung ihrer Flächen ein entsprechendes Entgelt, die sogenannte Konzessionsabgabe. Deren Höhe ist in der Konzessionsabgaben-Verordnung geregelt. Mit den Konzessionsabgaben werden die kommunalen Haushalte gestärkt und öffentliche Aufgaben finanziert. „Mit dem Vertragsabschluss halten wir an der Zusammenarbeit mit unserem regionalen Versorger ODR als innovativen und verlässlichen Partner fest“, freute sich der Ellwanger Oberbürgermeister.
Über 100 Jahre Stromversorgung in Ellwangen:
Die Wurzeln der ODR liegen auf der schwäbischen Alb und in Ellwangen. Zum einen entwickelte sich in Heuchlingen auf der Alb aus einem genossenschaftlich geführten Elektrizitätswerk die Mittelschwäbische Überlandzentrale AG (MÜAG): Sieben Gemeinden haben dort 1908 gemeinsam das Elektrizitätswerk für die Heidenheimer und Ulmer Alb eGmbH ins Leben gerufen und zunächst mit einer Dieselkraftanlage Strom erzeugt. Zum anderen entschloss sich im Sommer 1910 das ODR-Vorgängerunternehmen Bergmann-Eleketrizitäts-Unternehmungen auf eigenes Risiko ein Elektrizitätswerk zu errichten. Damit wurde in Ellwangen der Siegeszug der Elektrifizierung eingeläutet. Bereits 1911 war Spatenstich für das mit Kohle betriebene Dampfkraftwerk mit einer Leistung von 750 Kilowatt (kW) in Ellwangen, welches im Oktober 1912 das erste Mal angefeuert wurde. Was mit der heimischen Zeitung und dem Rathaus begann, führte zum Weihnachtsfest zum Erstrahlen der ganzen Innenstadt. Es werde Licht. Überall. Eine Sensation in der Kaiserzeit.
Nur ein Jahr später wurden bereits drei Städte und 24 Gemeinden mit Strom versorgt. 1913 verkaufte der Bergmann-Konzern das Elektrizitätsunternehmen – die Überlandwerk Jagstkreis AG (UJAG) wurde gegründet. Die zweite Turbine ging an den Start, das brachte eine Gesamtleistung von 2.000 kW. Zu dieser Zeit verfügte der Versorger über 300 Kilometer Mittel- und Niederspannungs-leitungen – im Vergleich dazu: Heute ist das Mittel- und Niederspannungsnetz der Netze NGO über 12900 Kilometer lang.
Ein weiterer Meilenstein war 1918: Die UJAG versorgte 215 Orte und 100.000 Einwohner mit Strom. 1920 erweiterte das Unternehmen, das die vierte Turbine in Betrieb nahm, die Leistung auf 10.200 kW. Ein Jahrzehnt später wurde der sogenannte Kochstrom eingeführt: Die Kilowattstunde kostete zehn Pfennig. Stieg der Stromumsatz nach dem Ende der Wirtschaftskrise 1933 an, so ging er während des Zweiten Weltkriegs geringfügig zurück. 1999 verschmolzen die UJAG und die MÜAG zur ODR.
Heute zählt das traditionsreiche Unternehmen EnBW ODR AG zu den deutschlandweit innovativsten Regionalversorgern, welches stark mit der Region verwurzelt ist. Dessen Arbeitsfeld umfasst die Bereiche Strom, Gas, Wasser /Abwasser und Heizung sowie Telekommunikation in Zusammenarbeit mit der NetCom BW. Auch die E-Mobilität zählt mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil. Als regionaler Arbeitgeber mit über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern legt die ODR großen Wert auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.