Regional
Vorreiter der Wärmewende
Obersontheim setzt als erste Gemeinde in Baden-Württemberg freiwillige kommunale Wärmeplanung um – EnBW ODR unterstützt als Partner
OBERSONTHEIM. Die Kommune Obersontheim hat sich als erste Gemeinde für die freiwillige kommunale Wärmeplanung in Baden-Württemberg entschieden. Damit will Obersontheim dem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, ein großes Stück näherkommen. Baden-Württemberg hat mit der Novellierung des Klimaschutzgesetzes große Kreisstädte dazu verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2023 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen.
Obersontheim fällt mit seinen gut 5.500 Einwohnern nicht unter die Pflicht, setzt als erste Kommune die Wärmeplanung aber freiwillig um und profitiert von der Förderung des Landes. Der Energiedienstleister EnBW Ostwürttemberg DonauRies Aktiengesellschaft (EnBW ODR) unterstützt sie bei der Umsetzung. „Wir haben mit der EnBW ODR einen starken und zukunftsfähigen Partner an unserer Seite“, betont Bürgermeister Stephan Türke und führt weiter aus, „die Planungen sind für uns und unsere Zukunft maßgebend, damit wir keine Chancen bei der weiteren Entwicklung unserer Gemeinde vertun.“
„Obersontheim ist eine innovative Kommune, die wir sehr gerne bei dem ersten Schritt zu ihrem individuellen Routenplaner für eine klimaneutrale Wärmeversorgung begleitet haben“, sagt ODR-Vorstand Sebastian Maier.
ODR-Projektleiterin Stefanie Stengel-Mack erläutert: „Die Gemeindeverwaltung Obersontheim ist eine Musterkommune, was Effizienz und Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Daten angeht. Nur so war es möglich, eine maßgeschneiderte Wärmeplanung zu erstellen.
Für das Projekt haben die Gemeinde und die ODR auch von Kompetenzen des EnBW-Konzerns profitiert und mit weiteren Partnern zusammengearbeitet. Dazu gehören die Energie-Ingenieur-Beratung AutenSys, die bei der Entwicklung von Energielösungen unterstützt hat, und das Unternehmen RBS wave GmbH, das sich mit seinem Planungs- und Ingenieurswissen einbringt.
PV-Anlagen, Sanierung und Abwärme
Im vergangenen Jahr haben die Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall und die EnBW ODR Daten zur Wärmeversorgung analysiert, Potenzial zum Energiesparen ermittelt und alternative Energiequellen ausgelotet. Jetzt stehen erste Maßnahmen fest, erklärt Kämmerer Jonathan Richter von der Gemeinde Obersontheim: „Unter anderem sollen auf kommunalen Dächern mehr Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) installiert werden. Für das Campus-Areal mit der Schubarthalle, der Schenk-Friedrich-Schule und dem Kindergarten soll ein Energiekonzept für ein nachhaltiges Wärmenetz erstellt werden. Für Bürgerinnen und Bürger wird es eine Informationsveranstaltung zu den Themen Sanierung, alternative Heizmethoden und eigene Stromerzeugung geben.“
Mit den gesamten Maßnahmen könnten die CO2-Emissionen von Obersontheim bis zum Jahr 2040 von derzeit 13.000 Tonnen auf 1.800 Tonnen gesenkt werden.